DIAMANT
Sozialer Integrationsverein für Zuwanderer des Landkreises Barnim e.V.
SATZUNG § 2 Amtsgericht Bernau Bernau, 24.09.2002
Grundlagen, Zwecke und Aufgaben.
(1)
Hauptziel des Vereins ist die Integration im sozialkulturellen Bereich, die Schaffung
eines Gremiums, das die Interessen aller Zuwanderer nach außen, durch die Zuwanderer selbst vertritt. Er soll der Vernetzung der einzelnen Gruppen von Aussiedlern, Ausländern und jüdischen Zuwanderern bewirken. Die Zuwanderer sollen somit zu einer gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben und dauerhaften, auf gegenseitiger Toleranz Kontakte zwischen den verschiedenen Zuwanderergruppen, ohne konfessionelle Bindungen und Unterschiede, befähigt werden.
Ziel des Vereins soll auch die Arbeit gegen Rechtsextremismus sein. Dafür wird der Verein mit Familien zusammenarbeiten, ihnen bei Problemen zu helfen, in erster Linie den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten zu bieten, ihre Freizeit sinnvoll zu organisieren. Es ist auch an die Arbeit mit Senioren gedacht, die häufig völlig isoliert leben. Andrerseits soll der Verein auch helfen, die jeweils nationalen Besonderheiten der unterschiedlichen Gruppen zu bewahren und der Bevölkerung des Kreises Barnim und des Landes Brandenburg nahe zu bringen und damit die kulturelle Vielfalt im Land bereichern.
(2)
Für die Verwirklichung der gestellten Ziele schafft und unterhält der Verein soziale und kulturelle Zwecke, schafft die Bedingungen für die Durchführung von Treffen mit der einheimischen Bevölkerung, um eine Integration voranzubringen.
(3)
Der Verein ist offen für alle, die die Ziele des Vereins akzeptieren und an deren Umsetzung mitwirken wollen. Der Verein ist überkonfessionell, multikulturell und an keine Partei gebunden.
(4)
Der Verein wird als juristische Person e. V. geschaffen und soll in das Vereinsregister eingetragen werden.
PRESSE
MOZ, 5. Dezember 2012, 19:39 Uhr
Verein Diamant erhält Integrationspreis
Brandenburgs
Sozialminister Günter Baaske überreichte heute in Potsdam den "5. Brandenburger Integrationspreis 2012" an den Bernauer Verein "Diamant", einen sozialen Integrationsverein für Zuwanderer des Landkreises Barnim. Der zweite Gewinner ist ein Verein aus dem Kreis Elbe-Elster, der sich um Bildungspatenschaften kümmert.
"Diamant" ist ein gemeinnütziger Verein für interkulturelle Arbeit im Landkreis Barnim. Das Motto seiner Arbeit lautet "Hilfe zur Selbsthilfe". Der Verein möchte die Vernetzung der einzelnen Gruppen von Aussiedlern, Ausländern und jüdischen Zuwanderern im Landkreis bewirken. Er bietet seit zwölf Jahren für Zuwanderer und Einheimische Unterstützung und Beratung in allen Fragen der Migration, der Integration und der praktischen Lebenshilfe an. Dazu gehören unter anderem Generationsprojekte wie Sprachförderung, Nachhilfeangebote, Leseabende, Kinderbetreuung,
Kochunterricht oder Kulturveranstaltungen. Der Verein betreut rund 1500 Menschen aller Generationen.
Nach Worten von Baaske kann Integration von Zugewanderten nur gelingen, wenn vor Ort Menschen aller Generationen auf einander zugehen. "Eine gute Integration ist auch angesichts des demografischen Wandels besonders wichtig. Denn unsere alternde Gesellschaft wird immer stärker von kultureller und religiöser Vielfalt geprägt sein. Deswegen wird Brandenburg auch ein neues Landesintegrationskonzept erarbeiten und sich damit zukunftsfest aufstellen", kündigte der Minister anlässlich der Preisverleihung an.
Der seit 2008 jährlich vergebene und mit 5000 Euro dotierte Integrationspreis stand dieses Jahr unter dem Motto "Engagement bei der Integration von Zugewanderten über Generationengrenzen hinweg".
31. Juli 2014, 06:45 Uhr
Drei Religionen, eine Feier
Ob im Judentum, Christentum oder im Islam - das Fasten ist in allen drei Religionen bekannt. So begrüßte Abdelkader Mohammad Ahmad, Vorsitzender des Muslimischen Netzwerks Landkreis Barnim, Mitglieder dreier Glaubensrichtungen sowie Atheisten zum Zuckerfest am Dienstagabend im Treff 23 in Bernau. Gefeiert wird das Fest zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan. Fast hundert Besucher waren gekommen, mehr als der Beirat für Migration und Integration des Landkreises Barnim, der gemeinsam mit dem Muslimischen Netzwerk zum Zuckerfest eingeladen hatte, erwartet hatte und etwa doppelt so viele wie beim ersten Fest vor einem Jahr. Viele Gäste aus der Jüdischen Gemeinde Bernau waren darunter, insbesondere Spätaussiedler, die in den 90er-Jahren zunächst in Ahrensfelde Aufnahme gefunden haben und heute ein eigenständiges Leben in Bernau führen. Neben Bernaus amtierender Bürgermeisterin Michaela Waigand waren viele Kommunalpolitiker und Vertreter der christlichen Kirche und von Initiativen und Verbänden gekommen.
Dass die Gäste mit unterschiedlichen Glaubens- und kulturellem Hintergrund zu einem gemeinsamen Fest zusammengekommen sind, stehe im Gegensatz zu den derzeitigen weltpolitischen Eskapaden, unterstrich Péter Vida, Vorsitzender des Beirats. In Bernau werde offen gezeigt, dass Menschen friedlich zusammenleben wollen.
Die gegenwärtigen Konflikte und Gewalttaten seien politisch begründet und nicht religiös, bekräftigte Abdelkader Mohammad Ahmad. Der Islam sei eine tolerante Religion. Nach dem Koran seien alle Menschen gleich und sollten friedlich miteinander leben.
Im Muslimischen Netzwerk haben sich rund 150 Menschen zusammengefunden, erläutert er. Unter ihnen sind anerkannte Flüchtlinge, Asylbewerber und Menschen, die aus privaten Gründen nach Deutschland gekommen sind. Sie stammen aus dem Nahen und Mittleren Osten, Afrika, Fernost, Osteuropa und aus Deutschland. Während die Kinder die Schule besuchen, haben ihre Eltern oft Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Die Jobcenter gäben sich große Mühe, bei der Integration zu helfen. Oft scheitere dies aber an den Rahmenbedingungen. Viele im Ausland erworbene Abschlüsse würden nicht anerkannt.
Abdelkader Mohammad Ahmad kam vor mehr als zehn Jahren aus dem Sudan nach Deutschland. Zunächst lebte er viele Jahre in Flüchtlingswohnstätten. Heute wohnt er in Bernau und arbeitet in der Botschaft von Katar in Berlin. Deutsch zu lernen sei für die Integration sehr wichtig, sagt er. Am besten gehe dies im direkten Kontakt. Sein Wunsch ist es daher, einen Treffpunkt in Bernau zu finden und dafür einen Verein zu gründen. Dabei hoffe er auf die Unterstützung der Stadt.
Am 15. Oktober lädt der Migrationsbeirat gemeinsam mit der Kreisvolkshochschule in die Eberswalder Goetheschule zu einer Veranstaltung mit Sprachwissenschaftlern zur Zweisprachigkeit in der Erziehung ein.
29. Dezember 2016, 06:52 Uhr•Bernau
Zusammenleben, Frieden, Toleranz
Kinder verschiedener Kulturen und Religionen feierten am Mittwoch das "Interkulturelle Kinderfest" im AWO-Treff. Sie tanzten um den Weihnachtsbaum, wurden von Väterchen Frost besucht und lernten zum Beispiel muslimische und jüdische Lieder.
"Ich bin total glücklich", sagt Diana Sandler, Landesvorsitzende des Migrations- und Integrationsrates Brandenburg. Sie schaut sich die Kinder an, wie sie gemeinsam essen, spielen, um den Weihnachtsbaum tanzen. Es sind muslimische, christliche, jüdische und atheistische Kinder, Geflüchtete, Kinder von Spätaussiedlern, Tschetschenen. Sie alle feiern das "Interkulturelle Kinderfest" im Bernauer AWO-Treff. Diana Sandler findet: "Zusammenleben, das ist Liebe zueinander, nicht bloß Deutsch lernen" und freut sich darüber, dass alles ohne Streit abläuft und die Kinder ganz ohne Ängste aufeinander zugehen. Erst feiern alle unter 12 Jahren, dann kommen Jugendliche ab 13 dazu - insgesamt etwa 140 Kinder und Jugendliche, darunter auch 15 geflüchtete Kinder aus Bernau.
Bei dem Kinderfest lernen sie am Mittwoch Traditionen verschiedener Neujahrsfeste kennen. "In Deutschland ist Weihnachten sehr wichtig. Das sollte man kennenlernen", findet Diana Sandler. Ein großer Weihnachtsbaum steht in der Mitte des Saals, irgendwann kommen die Schauspieler Mark Schmal und Jelena Knyaseva-Shmal als Väterchen Frost und Baba Jaga, um die Kinder zu beschenken, so wie es Neujahrsbrauch in Russland ist. Danach werden zum Beispiel muslimische und jüdische Weihnachtslieder gesungen, und die Kinder und Erwachsenen erzählen sich von Weihnachten und Neujahr in den unterschiedlichen Kulturen.
Für Victoria, Lisa und Karina, die Eltern aus Russland und Kasachstan haben, aber in Deutschland geboren wurden, sind die verschiedenen Bräuche gar nicht so wichtig. Sie finden es zwar interessant, die Traditionen kennenzulernen, aber fragen die anderen Kinder dann doch eher nach den Geschenken.
Zu Hause feiern sie sowohl Weihnachten als auch das russische Neujahrsfest. Für die elfjährige Karina gibt es in dieser Zeit gleich dreimal Geschenke. "Ich hatte am 21. Geburtstag", erzählt sie. Die zehnjährige Lisa erklärt das Neujahrsfest: "Man lässt das alte Jahr gehen, auch wenn man etwas nicht geschafft hat. Dann nimmst du dir das für das neue Jahr vor." Die drei kommen jedes Mal zum "Interkulturellen Kinderfest".
Seit 2000 gibt es das jedes Jahr, organisiert vom Migrations- und Integrationsrat Brandenburg, dem Beirat für Migration und Integration des Landkreises Barnim und dem Sozialen Integrationsverein für Zuwanderer des Landkreises Barnim, "Diamant". Auch der Zentralrat der Muslime ist Kooperationspartner. Dazu kommen viele weitere Unterstützer, zum Beispiel "Wir sind Paten", die Ehrenamtliche mit Flüchtlingen zusammenbringen und für das Kinderfest 100 Teddybären gespendet hatten. "Wenn ich Akzeptanz will, dann muss ich andere akzeptieren", sagt Diana Sandler. Das Fest zeige lebendiges Zusammenleben, Toleranz, Frieden und ein gutes Gefühl - und das in der Praxis, nicht nur in der Theorie.
MOZ, 29. Dezember 2017, 06:54 Uhr
"Mit so vielen Menschen haben wir nicht gerechnet", sagte Diana Sandler. Rund 30 Kinder aus Tschetschenien, 15 jüdische Kinder, 40 syrische Kinder und etwa 40 Kinder, die selbst oder deren Eltern aus unterschiedlichen Regionen stammen, aus baltischen Ländern, aus Russland, vom Balkan und aus Deutschland. Rund 4000 Mitglieder hat der Verein "Diamant", der sich für die Integration für Zuwanderer im Landkreis Barnim einsetzt.
Darunter sind nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Selbsthilfegruppen, wie Diana Sandler sagt. Sie gehört der Jüdischen Gemeinde an und hat gemeinsam mit Mustafa Mourad, dem Vorsitzenden vom Muslimischen Netzwerk Landkreis Barnim das Neujahrsfest vorbereitet. "Wir wollen dazu beitragen, dass im Barnim alle ruhig und friedlich miteinander leben", sagt sie. Seit etwa zwei Jahren, nachdem viele Flüchtlinge muslimischen Glaubens nach Deutschland gekommen waren, steht sie auch im engen Kontakt mit Eshaam Mohammed von "Menschen stärken Menschen". "Als Jüdin kenne ich Moslems nicht genug. Sie hat mir geholfen, sie zu verstehen", sagt Diana Sandler.
DIAMANT e. V., BERNAU
Spätaussiedler_innen aus Russland gründeten Anfang der 2000er Jahre den Verein Diamant e.V.
Dort finden über alle Konfessionen hinweg Menschen Ansprechpartner_innen für ihre Fragen und Wünsche.
Der Verein versteht sich als Sprachrohr der Migrant/innen in die deutsche Gesellschaft sowie als Unterstützer der Zugewanderten beim Ankommen in Deutschland. Zahlreiche Selbsthilfegruppen gründeten sich
mit Hilfe des Diamant e. V., In Kursen vermitteln Vereinsmitglieder Themen der Integration und deutsche Sprachkenntnisse.
Streitschlichter_innen stehen zur Seite, bei Nachbarschaftsstreitigkeiten zwischen Deutschen und Zugewanderten genauso wie bei Unstimmigkeiten zwischen verschiedenen Gruppen der Zugewanderten.
Ehrenamtliche Dolmetscher_innen, darunter auch Rabbiner und Imame, helfen bei
der Vermittlung.
Darüber hinaus nimmt die interkulturelle, interreligiöse und generationenübergreifende Kulturarbeit einen großen Platz im Vereinsleben ein.
Das internationale Kinderfest im Herbst hat mittlerweile Tradition. Zahlreiche Veranstaltungen von und mit Senior_innen finden statt, Koch- und
Kunstkurse, Geschichtsabende – auch in den Muttersprachen der Teilnehmenden –,
Chorkonzerte oder Handykurse sind nur einige Beispiele für die Fülle des Programms.
Sie bieten Anlaufstelle, Austauschort und Netzwerk für Spätaussiedler_innen und
andere zugewanderte Menschen.
Ob nun im Kursprogramm, in der Arbeit der Selbsthilfegruppen oder der Unterstützung beim Ankommen in Deutschland: bei allen Veranstaltungen und Aktivitäten des Vereins geht es im Subtext immer auch um
politische und Demokratie-Bildung sowie die Möglichkeit, organisiert die migrantische Perspektive nach außen zu tragen. Wichtig für ein gutes Miteinander ist ein gutes Nachbarschaftsgefühl.
Ich habe in meinem Umfeld Mitverantwortung, dies zu gestalten.—Diane Sandler
Religion und Kirche
Christen, Moslems, Juden, Hindus und Buddhisten singen gemeinsam in Storkow
In der Begegnungsstätte Hirschluch in Storkow haben sich Anhänger der fünf Weltreligionen getroffen. Damit sollte ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt werden.
14. Juni 2021, 17:00 Uhr•Storkow